Es ist immer wieder ein schönes und friedliches Bild, wenn Hirten mit ihrer Schafwanderherde unterwegs sind. In dieser Woche machte einer dieser Hirten Halt in Wattenwil. Hunderte Schafe von verschiedenen Rassen weideten auf den Wiesen und entzückten die Spaziergänger. Das Zusammenspiel zwischen Schafhirten und Hund ist eindrücklich. Schafe gelten als die ältesten Nutztiere der Menschen. Weltweit gibt es heute rund 200 verschiedene Rassen, welche sich als Fleischlieferant, als Milch – oder auch als Landschaf auszeichnen. Während der Wintermonate sind in der Schweiz rund 30 Wanderherden unterwegs. Von November bis März weiden diese grossen Flächen im Mittelland und im Jura ab. Die Herden bestehen dabei meist aus noch nicht schlachtreifen Lämmern, da es sich vielfach nicht lohnt, diese über den Winter im Stall auszumästen. Trächtige Mutterschafe werden üblicherweise aus den Wanderherden aussortiert und Widder kastriert, damit auf der monatelangen Winterwanderung keine Lämmer geboren und keine Schafe trächtig werden. Schafe sind sehr kälteresistent und können ihr Futter sogar unter einer mehrere Zentimeter dicken Schneeschicht hervorscharren und fressen im Gegensatz zu Kühen und Rindern auch gefrorenes Gras. Bildet sich jedoch nach Regenfällen oder Schmelzperioden bei Frostereignissen eine kompakte Eisschicht, so müssen die Tiere zusätzlich gefüttert oder die Winterwanderung muss sogar vorzeitig beendet werden.