Alters- und Pflegeheime waren in den letzten Monaten stark im Fokus der Medien und der Gesellschaft. Dies leider auch öfter im Zusammenhang mit einem unkontrollierten Ausbruch des Virus. Ältere Menschen sind durch die Krise auch dann besonders stark betroffen, wenn sie noch in ihren eigenen vier Wänden leben. Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie führten vor allem in der ersten Welle dazu, dass viele dieser Menschen einsam zu Hause sassen, während sie in den Heimen trotz aller Einschränkungen immer Gesellschaft hatten. Gemäss den Medien wurde im Alters- und Pflegeheim Wattenwil deshalb von Anfang an daraufgesetzt, alle Betroffenen immer gut zu informieren und zu beraten. Weder die Bewohnenden noch die Mitarbeitenden noch die Angehörigen sollten zu Massnahmen überredet werden. Die Information und das Gespräch hatten immer zum Ziel, mit Argumenten zu überzeugen. Bei allen getroffenen Massnahmen wurde auf die Verhältnismässigkeit geachtet. Autonomie und Sicherheit mussten ausgeglichen sein. So wurde das Alters- und Pflegeheim Wattenwil für Besuchende in der zweiten Welle nur für kurze Zeit geschlossen.
Zurzeit profitieren Angehörige wiederum von Lockerungen. Sie müssen ihren Besuch nicht mehr vorgängig anmelden, sondern nur noch registrieren. Zurückhaltung wird bei Familienfesten, bei welchen die Bewohnenden nach Hause gehen, empfohlen. 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner und gut 60 Prozent der Mitarbeitenden sind bereits geimpft. Dadurch können viele Dinge normalisiert werden. Einzelbetreuungen finden häufiger statt, Gruppen sind kleiner, das schafft Platz für mehr Persönliches und Biografisches.
Die Krise ermöglichte auch den Einsatz neuer Mittel. So kamen Besuche plötzlich digital zustande und die Bewohnenden lernten die Vorteile dieser modernen Hilfsmittel schnell schätzen. Auch die Solidarität aus der Bevölkerung war gross, immer wieder sorgten kleine Aktionen für Abwechslung im Heimalltag. All diese kleinen Dinge wurden sehr geschätzt. Zudem gab es Bewohnende, die der Krise durchaus Positives abgewinnen konnten.
